Katatjuta ist der Aborigeniname für den Mount Olga. Das Gebiet gilt den Anangu als heilig. Klettertouren in den Bergen sind nicht gestattet,
Besichtigungen auf gekennzeichneten Wegen aber schon. Katatjuta bedeutet in unserer Sprache “viele Köpfe”.
Hier die Entstehungsgeschichte des Katatjuta in der Mythologie der Anangu.
(Entnommen: Märchen aus Australien, Herausgeber Anneliese Löffler, Eugen Diederichs Verlag, 4. Auflage 1996, ISBN:3-424-00705-6)
“Die Pungalunga-Riesen Die zahlreichen glockenförmigen Kuppeln des Mount-Olga-Massivs heißen Katatjuta, » die vielen Köpfe «. In der Traumzeit kam
eine Gruppe von Pungalungamännern aus dem Westen und lagerte an diesem Platz der vielen Köpfe, bevor sie weiterzogen. Die Pungalunga waren Riesen. Sie waren so groß, daß sie mit einem Satz von einer Kuppe zur
anderen springen konnten, um den dazwischen liegenden Abgrund zu überqueren. Die Pungalungamänner waren Menschenfresser. Sie jagten die Menschen mit ihren Wurfhölzern, und wenn sie sie erlegt hatten, reihten
sie sie an ihren Gürteln aus Haarschnüren auf, wie das auch heute noch die Jäger mit Eidechsen und anderen Kleintieren tun. Dann weideten sie ihre Beute aus, bevor sie sie in der Glut ihrer Feuer in einem Erdloch
rösteten. Wenn das Fleisch gar geworden war, holten sie die Menschen aus dem Feuer und brachen sie in der Mitte entzwei. Mit ihrem kräftigen Gebiß zermalmten sie die einzelnen Körperteile und verschlangen sie.
Wenn die Pungalunga nicht gerade sehr hungrig waren, hoben sie die Köpfe ihrer Opfer gewöhnlich auf, legten sie in eine Astgabel und verzehrten sie am folgenden Morgen als Frühstück.Die Glockenkuppeln an der Westseite des Olgamassivs sind versteinerte Pungalungariesen, die sich um ihr Lagerfeuer geschart haben.” |